Mittwoch, 30. Januar 2013

Pressekonferenz mit guter Presse

Mehr als man erwarten durfte... SZ, Wochenkurier, Lausitzer Rundschau und und und waren gekommen um etwas über unseren Handicaplauf zu erfahren.
Und bereits heute dürfen wir die erste Meldung dazu in der Sächsischen Zeitung lesen:

Erstmals ein Handicap-Rennen

Beim 15. Kamenzer Blütenlauf treten Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam an. Das gab es noch nie.

Von Ina Förster

Laufen, radeln, sprinten, walken – das alles gab es bereits bei den vergangenen Lausitzer Blütenläufen in Kamenz. Seit 15 Jahren treten etwa tausend Mitmacher zum sportlichen Event Anfang Mai in der Lessingstadt an. Der eine mag es seicht und unterhaltsam. Der nächste nutzt das Radrennen oder den Berg-Duathlon zum Komplettieren seiner saisonalen Wertungslaufpunkte. Egal wie – Spaß haben aber alle daran.
Nun gibt es 2013 eine Neuigkeit, die so noch nie da war: Erstmals wird ein Handicap-Lauf veranstaltet. Dieser ist zwei Kilometer lang und fällt in keine Wertung. Es gibt also am Ende eine Urkunde, aber weder Sieger noch Verlierer. Der emotionale Hintergrund jedoch stellt alles in den Schatten. Menschen mit und ohne Behinderung sollen gemeinsam im Team die vorgegebene Strecke meistern. Zusammen muss man es ins Ziel schaffen. Los geht es am Kamenzer Markt, am alten Amtsgericht vorbei, hoch über den Gartenweg zum Just-Friedhof, zurück am Bönischplatz bis ins Endziel vor dem Rathaus. Der Applaus klingt schon jetzt in den Ohren.
Doch es soll auf keinen Fall „ein Mitleids-Klatschen für Behinderte am Rande werden“. Deshalb auch das Doppel. Das wünschte sich vor allem Michael Schiewack von der gleichnamigen Ergotherapie in Kamenz. Er ist der Ideengeber des Ganzen. Als ambitionierter Mitstarter in den letzten Jahren, fehlte ihm noch dieser kleine Kick, um die Veranstaltung zu komplettieren. „Ich beschäftige mich einige Zeit mit dem Thema Inklusion und fand, das ein Handicap-Lauf doch dazu passen würde“, sagt er. Inklusion? Schon wieder so ein Fremdwort, werden jetzt viele sagen. Aber die Übersetzung ist so simpel wie einleuchtend: „Inklusion ist, wenn alle mitmachen dürfen“, so Schiewack. Und bei den Veranstaltern des Blütenlaufes traf genau das auf offene Ohren.
Kristina Schilling-Kroemke von der Arbeitsgemeinschaft Lausitzer Anradeln jedenfalls spricht begeistert von den bereits gestemmten Fakten. „15 Starterteams haben wir schon dafür begeistert. Das war möglich, weil wir starke Partner gewinnen konnten. Wir mussten aber nicht lange reden, um die Leute zu überzeugen“, freut sie sich. Partner sind in diesem Fall die Bönisch-Förderschule für Geistigbehinderte in Kamenz sowie die 2.Mittelschule. Beide Einrichtungen verbindet ohnehin eine jahrelange Freundschaft. Viele gemeinsame Projekte wie Ausflüge, Schwimmwettbewerbe oder ein Tanzfest sind mittlerweile feste Größen im Jahresverlauf. Verena Altenburg, Beratungslehrerin an der Mittelschule, agiert hier als Verbindungsglied. An der Förderschule engagierte sich die neue amtierende Schulleiterin Sigrid Morawa entsprechend. Unterstützt wird der Lauf finanziell noch von der Ostsächsischen Sparkasse.
Nun geht es bald an die konkrete Vorbereitung. „Wir haben geschaut, wer von unseren Schülern die Leistung eines solchen Laufes erbringen könnte. Es geht ja nicht nur um die körperliche Verfassung, sondern auch um den nötigen Ehrgeiz“, so Sigrid Morawa. In der Mittelschule an der Saarstraße entschied übrigens der Schülerrat selbst über eine Teilnahme. „Es wurde also nicht von oben herab delegiert“, freut sich Schulleiter Klaus Krahl über das Engagement. Eine Hauptschule-Abgangsklasse sowie die neue Sportklasse haben sich spontan bereit erklärt, die Teams mit den behinderten Schülern zu bilden. Natürlich muss nun fleißig trainiert werden. Ein erstes Kennenlernen und fünf Übungsläufe wird es ab Ende März auf dem Gelände der Förderschule geben. „Diese Vorbereitung finde ich fast noch wichtiger als den Lauf an sich“, sagt Michael Schiewack. „Das wird mit Sicherheit spannend.“
Er selber hat auch schon einen Laufpartner gefunden. Das kann übrigens jeder. „Der Handicap-Lauf ist natürlich offen für alle. Auch für Starter, die nicht an den beiden Schulen lernen. Wir haben die Einladungen an viele entsprechende Einrichtungen geschickt“, so Schiewack. „Wenn jemand aber einen Gartennachbar mit Handicap hat, dann kann er auch mit diesem antreten, wenn sie Spaß haben.“
Anmeldung über Ergotherapie Schiewack 03578 787687 schwiewack@ergotherapie-kamenz.de


Inklusion mal anders erklärt!

Hier mal ein Video von der Aktion Mensch. 

Viele nützliche Informationen findet man dort unter: 


Viele Grüße

Micha

Montag, 28. Januar 2013

Inklusion - Eine Idee!


Inklusion – kann das möglich sein?

Unter dem Begriff der Inklusion versteht man, dass alle Menschen ob mit oder ohne Behinderungen die gleichen Möglichkeiten erhalten, um am täglichen Leben teilzunehmen.

Das war nun eine sehr kurze, ich hoffe treffende, Formulierung dazu. Ich beschäftige mich seit einigen Jahren mit diesem Thema. Ich erlebe es, dass man die Inklusion öffentlich fast ausschließlich im Bereich der Schule diskutiert. Dabei ist diese Forderung in nur einem von 50 Artikeln der UN-Behindertenrechtskonvention niedergeschrieben. Schade um die Energie, die in solch schwierigen Diskussionen verloren geht.

In meinem letzen Unterricht zu diesem Thema sind bei mir interessante Gedanken entstanden. Mir war und ist klar, dass wir dieses Thema in die Gesellschaft holen müssen. Ohne Druck und ohne erhobenen Zeigefinger. Einfach nur präsenter werden lassen.

Beim Joggen war‘s dann soweit. Ab Kilometer 5 wurde es deutlicher. Wir brauchen einen Handicap-Lauf in Kamenz. 

Und zwar nicht irgendwie extra und auch nicht als Sonderveranstaltung, um die „armen Behinderten“ vorzuführen. Nein in der Mitte des Blütenlaufs sollte es stattfinden. Aber damit wir in Kamenz eben keine Veranstaltung haben, wo der „arme Behinderte“ allein seine Runden laufen muss und alle Menschen mit mehr oder weniger mitleidigen Blicken zujubeln, muss es entscheidend anders gehen. 

Wir wollen Teamläufer haben.

Die Idee ist ganz einfach.

Ein Mensch mit einem Handicap läuft mit einem Menschen ohne Handicap. Es wird keine Platzierungen geben, dafür nur Gewinner. Begegnungen mit fremden Menschen, werden einen persönlich voranbringen, wenn beide voneinander lernen.

Dabei sollen Trainingszeiten angeboten werden, um den Gedanken des sich näher Kennenlernens zu forcieren.

Die Idee war geboren. Bei Kilometer 10 in die richtigen Worte gefasst und am Abend zu den Machern des Blütenlaufes gesendet.

Jetzt sitze ich im Orga-Team und darf einen Meilenstein für Kamenz und Umgebung mitgestalten.

Ich hoffe, dass viele Menschen sich ermutigt fühlen Freunde, Nachbarn und Verwandte mit Handicap anzusprechen und sich auf neue Begegnungen und Erfahrungen freuen. 

Michael Schiewack