Montag, 28. Januar 2013

Inklusion - Eine Idee!


Inklusion – kann das möglich sein?

Unter dem Begriff der Inklusion versteht man, dass alle Menschen ob mit oder ohne Behinderungen die gleichen Möglichkeiten erhalten, um am täglichen Leben teilzunehmen.

Das war nun eine sehr kurze, ich hoffe treffende, Formulierung dazu. Ich beschäftige mich seit einigen Jahren mit diesem Thema. Ich erlebe es, dass man die Inklusion öffentlich fast ausschließlich im Bereich der Schule diskutiert. Dabei ist diese Forderung in nur einem von 50 Artikeln der UN-Behindertenrechtskonvention niedergeschrieben. Schade um die Energie, die in solch schwierigen Diskussionen verloren geht.

In meinem letzen Unterricht zu diesem Thema sind bei mir interessante Gedanken entstanden. Mir war und ist klar, dass wir dieses Thema in die Gesellschaft holen müssen. Ohne Druck und ohne erhobenen Zeigefinger. Einfach nur präsenter werden lassen.

Beim Joggen war‘s dann soweit. Ab Kilometer 5 wurde es deutlicher. Wir brauchen einen Handicap-Lauf in Kamenz. 

Und zwar nicht irgendwie extra und auch nicht als Sonderveranstaltung, um die „armen Behinderten“ vorzuführen. Nein in der Mitte des Blütenlaufs sollte es stattfinden. Aber damit wir in Kamenz eben keine Veranstaltung haben, wo der „arme Behinderte“ allein seine Runden laufen muss und alle Menschen mit mehr oder weniger mitleidigen Blicken zujubeln, muss es entscheidend anders gehen. 

Wir wollen Teamläufer haben.

Die Idee ist ganz einfach.

Ein Mensch mit einem Handicap läuft mit einem Menschen ohne Handicap. Es wird keine Platzierungen geben, dafür nur Gewinner. Begegnungen mit fremden Menschen, werden einen persönlich voranbringen, wenn beide voneinander lernen.

Dabei sollen Trainingszeiten angeboten werden, um den Gedanken des sich näher Kennenlernens zu forcieren.

Die Idee war geboren. Bei Kilometer 10 in die richtigen Worte gefasst und am Abend zu den Machern des Blütenlaufes gesendet.

Jetzt sitze ich im Orga-Team und darf einen Meilenstein für Kamenz und Umgebung mitgestalten.

Ich hoffe, dass viele Menschen sich ermutigt fühlen Freunde, Nachbarn und Verwandte mit Handicap anzusprechen und sich auf neue Begegnungen und Erfahrungen freuen. 

Michael Schiewack

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